Business PF

MCCM-News-Blog

Spielwiese für kreative Lösungsansätze: Design Thinking-Projekt mit der Daimler AG

News

CCMer erprobten die innovative Methodik bei einem Praxisprojekt mit dem Automobilkonzern. Die Lösungsansätze wurden am 19. Januar präsentiert.

Im Rahmen des Seminars „Trends, Foresight und Innovation“ erwerben Studierende Kompetenzen in den Bereichen Design Thinking, kreatives Management und Innovation. Unter Anleitung von Lehrbeauftragtem und Design Thinking-Experte Dr. Daniel Biedermann konnten die CCMer die erlernte Theorie nun zum zweiten Mal in Kooperation mit der Daimler AG in einem gemeinsamen Praxisprojekt anwenden. Aufgabe in diesem Jahr: Innovative Konzepte zur Ausgestaltung der digitalen Angebote für Daimler-Mitarbeiter zu entwickeln und das bestehende Angebot attraktiver zu gestalten. Über insgesamt vier Monate erarbeiteten die Studierenden mithilfe der Design Thinking-Methode neue Lösungsansätze für den Digital Workplace der Daimler AG

Offenheit für unkonventionelles Denken

Grundstein des Projektes stellten vier intensive Blocktage. Die erste Veranstaltung diente der allgemeinen Einführung in den Design Thinking-Prozess. Die Studierenden erlernten hier, wie gezielt lösungsorientierte Ansätze entwickelt werden können, die an konkreten Problemen und „Pain Points“ der Nutzer ansetzen. Besonders wichtig für Daniel Biedermann war gleichzeitig die Vermittlung des „Spirits“, der hinter der Methodik steckt: Für die Studierenden soll das Seminar einen geschützten Raum bieten, eine Spielwiese, um Neues auszuprobieren und bewusst aus alten Mustern auszubrechen. Dazu soll eine offene und kreative Atmosphäre geschaffen werden, die unkonventionelles Denken fördert. Diese geistige Haltung begleitete die Studierenden durch den gesamten Prozess – von der Ideen- und Prototypenentwicklung, über die Ausgestaltung konkreter Lösungskonzepte bis hin zu den abschließenden Präsentationen.

Design Thinking in der Praxis

Am zweiten Blocktag ging es vor allem darum, ins Gespräch mit den Nutzern zu gehen, genau hinzuhören und hinzuschauen und so zu verstehen, wo der Schuh drückt, welche konkreten Probleme, Wünsche und Anregungen diese betreffend den Angeboten des Digital Workplace haben. Die gesammelten Erkenntnisse ermöglichten ein gemeinsames Problemverständnis, erlaubten die Entwicklung von typischen Nutzergruppen und bereiteten den Weg für ein erstes Ideenbrainstorming.

Die erste Zwischenpräsentation fand Ende November im Innovationscampus Code_n SPACES in Stuttgart-Fasanenhof statt. Es wurde eine bunte Vielfalt an unterschiedlichen Lösungsansätzen in Form von ersten Prototypen vorgestellt. Jede Projektgruppe präsentierte Auftraggebern und Nutzern innerhalb von 20 Minuten vier Ideenskizzen. Das Ziel: Durch das gesammelte Feedback den favorisierten Ansatz iterativ weiterentwickeln zu können – ein weiterer, zentraler Prozess der Design Thinking-Methodik. Im gemeinsamen Austausch mit Daniel Biedermann entschied sich jedes Projektteam anschließend für eine Idee, die in den kommenden zwei Monaten ausgereift und weiterentwickelt werden sollte.

Zufriedene Auftraggeber, erleichterte Projektteams

Die große Abschlusspräsentation fand am 19. Januar wieder an der Hochschule statt. In je ca. 45 Minuten stellten die Projektteams ihre Arbeit der letzten zwei Monate Daniel Biedermann und den Auftraggebern der Daimler AG vor. Was bei der Zwischenpräsentation noch grobe Idee war, wurde von den Studierenden nun zu einem konkreten Lösungskonzept ausgearbeitet. Wie es von angehenden Kommunikationsexperten nicht anders zu erwarten war, inklusive ausgefeilter Kommunikationsstrategie.

So vielfältig die Lösungsansätze waren, so vielfältig und spannend waren auch die Präsentationen der Studierenden. Entsprechend fiel das Feedback durchweg positiv und begeistert aus. Für Daniel Biedermann war es besonders eindrücklich, wie der Grundgedanken des Design Thinkings verinnerlicht wurde. Die Studierende haben Neues ausprobiert und sich selbst aus der eigenen „Comfort Zone“ begeben. Für die Auftraggeber war es interessant, das eigene Problem durch die Augen externer Beobachter zu sehen. So wurden etablierte Bedenken, die intern oft die Entwicklung neuer Konzepte verhindern, beiseitegelegt und der Auftrag frei und auf unkonventionelle Weise bearbeitet.

Highlight für die Studierenden: Alle Ideen wurden im Anschluss an den letzten Blocktag von den Auftraggebern des Digital Workplace deren Team- und Abteilungsleitern vorgestellt. Auch hier konnten die Konzepte auf ganzer Linie überzeugen. Die Projektgruppe rund um den bereits im Semester heißgeliebten, digitalen Kumpel „Diggi“ durfte ihr Konzept aktuell der Praxis im Rahmen des Digital Workplace Day präsentieren. Beim internen Event der Daimler AG fanden Workshops und Vorträge zum digitalen Leben im Unternehmen statt. Insgesamt konnte die Projektgruppe ihr Konzept rund 200 Mitarbeitern vorstellen.

Seminar mit Nachwirkung

Für die CCMer war nicht nur der große Abschlusstag, sondern auch die gesamten Blocktage etwas ganz Besonderes. Zum einen, da diese teilweise in einer anderen Umgebung stattfanden, zum anderen war das Gesamtkonzept des Seminars für viele eine ganz neue, inspirierende Erfahrung. Daniel Biedermann hat die CCMer dazu ermutigt, gewohnte Pfade zu verlassen, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen, anders sowie unkonventionell zu denken und Probleme über innovative Ansätze zu lösen. Die Studierenden haben so eindrücklich gelernt, dass es sich lohnt, über den eigenen Schatten zu springen, etwas zu wagen, Neues einzubringen oder vielleicht sogar den Rahmen auszureizen – wichtige Impulse für weitere Studien- und Praxisprojekte.

veröffentlicht von Luisa Maria Gigler, CCM 2. Semester