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HR Digital - Anspruch und Wirklichkeit, ein Blick auf die aktuellen Themen im HR-Tech-Bereich

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Bericht zum Personal Forum am 13.10.2022

Martin Wild (Partner SHAPEiN Consulting)

Martin Wild hat vor dem Hintergrund seiner langjährigen Beratungserfahrung in HR-Tech-Projekten einige Denkfehler aufgezeigt, denen er immer wieder in Unternehmen begegnet. Dazu gehört zum Beispiel, dass immer wieder vollumfängliche und integrierte IT-Lösungen gesucht werden, die allen Anforderungen auf einmal gerecht werden. Solche Lösungen sind aber eher unrealistisch. Vielmehr sollte erwartet werden, dass für spezifische Fragestellungen mitunter besondere Zusatzlösungen gefunden und in das Gesamtsystem integriert werden müssen.

Vielen Projekten im Bereich HR-Tech liegt das Ziel der Unternehmen zugrunde, die Employee Experience zu verbessern. Analysen zeigen jedoch, dass für die Mitarbeiterzufriedenheit weniger die Zufriedenheit mit Tech-Lösungen als vielmehr die Zufriedenheit mit den persönlichen Kontakten wichtig ist. Dies bedeutet, dass bei ressourcenbedingten Priorisierungen u. a. der Fokus auf den Lösungen liegen sollte, die effizient die Personen unterstützen, die für die Zufriedenheit der Kunden des HR-Bereichs zuständig sind. Wichtig ist auch, dass eine Fokussierung auf die IT-Unterstützung der HR-Prozesse stattfindet, mit denen tatsächlich viel Aufwand verbunden ist - in der Projektrealität besteht die Gefahr, dass viel Zeit damit verbracht wird, möglichst alle und damit auch weniger wichtige Prozesse zu bearbeiten.

In seinen weiteren Ausführungen ging Martin Wild auf spezielle Fragestellungen ein, die sich ergeben, wenn neue IT-Lösungen eingeführt werden. Stichworte wie Software as a Service (SaaS), Minimum Viable Product (MVP) oder Cyber Security wurden so angesprochen.

In der Diskussion unterstrich Martin Wild nochmals mit viel Nachdruck, dass die HR-IT-Themen stärker im HR-Bereich angesiedelt sein sollten. Dies setzt auch eine gewissen IT-Kompetenz im Personalmanagement voraus - ein Impuls, den auch zahlreich anwesenden Studierenden verstanden haben.