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Personalmarketing - quo vadis?

News

Bericht zum Personal Forum, 15. April 2021

Viele Arbeitgeber stehen aktuell vor der Frage, wie sie zukünftig ihr Personalmarketing und ihre Rekrutierungsanstrengungen ausrichten sollen. Das Personal Forum der Hochschule Pforzheim zum Thema „Personalmarketing – quo vadis?“ konnte als Referenten drei Impulsgeber begrüßen, die an entscheidender Stelle etwas zu sagen haben. Martin Frick (ZF Group), Bernd Kratochwille (Blanc und Fischer) und Christoph Welz (Porsche AG) stellten in ihren Kurzvorträgen unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund, waren sich aber darin einig, dass die Unternehmen kontinuierlich etwas für ihr Arbeitgeberimage tun müssen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Martin Frick, der als Senior Manager das Employer Branding und die Talent Attraction der ZF Group verantwortet, betonte gegenüber den fast hundert Teilnehmern am Personal Forum, dass es gerade in Krisenzeiten darauf ankommt, die zur Verfügung stehenden Mittel so einzusetzen, dass einerseits die oftmals über Jahre aufgebaute Arbeitgeberattraktivität erhalten werden kann, andererseits aber auch die kurzfristigen Rekrutierungsaktivitäten gesichert werden können. Fehlentscheidungen würden gerade hier Narben hinterlassen. Darin stimmte ihm Christoph Welz, der bei der Porsche AG als Leiter HR Kommunikation und Marketing tätig ist, zu. Er unterstrich auch, dass Arbeitgeber als verlässliche Partner wahrgenommen werden sollten. Immer bedeutender würde, dass deren Kultur und die angebotene Arbeitswelt als attraktiv empfunden werden. Die zentralen Werte eines Unternehmen seien in diesem Zusammenhang klar herauszustellen und zu schärfen. Bei Porsche käme es zum Beispiel auf Kollegialität, Bodenständigkeit und Nachhaltigkeit an. Auch Bernd Kratochwille, der den Personalbereich der Blanc & Fischer Unternehmensgruppe leitet, ging auf die Bedeutung eines guten Arbeitgeberimages ein. Sehr wichtig sei dafür eine stark ausgeprägte Kultur, auf die die Mitarbeiter stolz sein könnten, und Authentizität. Zufriedene Mitarbeiter würden ihr Unternehmen weiterempfehlen, was in Zeiten, in denen die Konkurrenz um Talente unverändert groß ist, von immenser Bedeutung sei.

An die Impulsvorträge schloss sich eine rege Diskussion der Referenten an, in die auch immer wieder die zahlreichen Teilnehmer eingebunden wurden. Vertieft wurde u. a. die Bedeutung von Arbeitgeberplattformen wie Kununu oder Glassdoor und einiger Kennzahlen im Personalmarketing. Die Weiterempfehlungsrate seitens der Mitarbeiter fand als Steuerungsgröße viel Anklang. Um zukünftig bei Arbeitskräften zu punkten, müssen die Unternehmen wohl auch nach der Pandemie Arbeitsbedingungen bieten, in denen Homeoffice-Lösungen berücksichtigt werden. Darin waren sich die HR-Manager einig. Übereinstimmung bestand allerdings auch darin, dass aktuell persönliche Kontakte vermisst werden und zukünftig besonders geschätzt werden dürften. Am Ende des Personal Forums wurde darauf eingegangen, dass es gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit wichtig sei, sich als Arbeitgeber richtig zu positionieren. Ein antizyklisches Verhalten könne es beispielsweise ermöglichen, gerade in der Coronakrise besondere Talente zu rekrutieren, da der Wettbewerb angesichts der Zurückhaltung einiger großer Unternehmen in bestimmten Bereichen des Arbeitsmarktes etwas geringer sei. Auf ein Segment scheint das allerdings nicht zuzutreffen: Spezialisten im Bereich IT oder Digitalisierung, denn hier herrscht unverändert ein großer Mangel an qualifizierten Fachkräften. Das sahen alle Referenten so.

Sehr zufrieden zeigte sich Prof. Dr. Markus-Oliver Schwaab, der Leiter des Personal Forums, mit dem Verlauf der Veranstaltung: „Die Impulsvorträge waren prägnant. Und auch in der Diskussion haben alle Teilnehmer die Themen konkret und praxisnah angesprochen. Dafür steht unser Personal Forum.“ Die nächste Veranstaltung findet am 20. Mai 2021 um 17.30 Uhr statt. Thema dann: „Hat die kaufmännische Berufsausbildung Zukunft?“ Erneut werden erfahrene HR-Praktiker aus namhaften Unternehmen das Thema mit kurzen Vorträgen beleuchten, um sich im Anschluss mit den anderen Teilnehmern über wichtige Aspekte auszutauschen.

 

 

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