Hat die Kaufmännische Berufsausbildung eine Zukunft?
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Die kaufmännische Berufsausbildung ist traditionell eine Stütze vieler deutscher Unternehmen, die selbst ihre Fach- und Führungskräfte heranziehen wollen. In Zeiten wirtschaftlichen Umbruchs überlegen immer mehr Arbeitgeber, welche Optionen der Berufsausbildung sie zukünftig weiterverfolgen wollen.
Im Personal Forum am 20. Mai 2021 haben vier Personalmanager prägnante Impulsvorträge gehalten. Vor dem Hintergrund ihres jeweiligen Praxiskontexts setzten sie sich mit der Zukunftsfähigkeit der kaufmännischen Berufsausbildung auseinander.
Marcel Haas (Leiter Personalentwicklung, ZG Raiffeisen eG), Stefanie Herd (Manager Training & Development, Commercial Apprenticeship & Campus Relations, Alfred Kärcher SE & Co. KG), Manuel Oehmke (Bereichsleiter Human Resources, Adolf Würth GmbH & Co. KG) und Steffen Sattelmaier (Teamleiter Personal, Vereinigte Volksbanken eG) waren sich einig. Die kaufmännische Berufsausbildung muss sich inhaltlich weiterentwickeln, wird aber ein wichtiger Baustein der betrieblichen Nachwuchskräftesicherung bleiben. Themen wie Digitalisierung oder E-Commerce gewinnen zum Beispiel an Bedeutung.
Deutlich wurde, dass die Quantität und Qualität der Bewerber für die Ausbildungsplätze in letzter Zeit zurückgegangen sind. Deshalb bedarf es verstärkter Anstrengungen, um die mit den verschiedenen kaufmännischen Ausbildungsgängen verbundenen Perspektiven aufzuzeigen. In der lebendigen Diskussion im Anschluss an die Impulsvorträge wurde u.a. die Bedeutung der guten Übernahme-, Weiterqualifizierungs- und Karrierechancen deutlich. Auch die anderen teilnehmenden Praktiker und die Studierenden brachten sich hier aktiv ein.
Ein reger Austausch fand ebenfalls zu der Frage statt, wie das existierende Bildungsnetzwerk zukünftig ausgerichtet werden sollte. Tenor: Die verschiedenen Akteure sollten sich öffnen und intensiver kooperieren, um immer wieder zügig Qualifizierungsangebote unterbreiten zu können, die den betrieblichen Erfordernissen gerecht werden.