Auslandspraktikum im Rahmen des Studiums an der Hochschule Pforzheim

Auslandspraktikum

Pflichtpraktikum oder freiwilliges Praktikum im Ausland

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihr Pflichtpraktikum im Ausland absolvieren. Das kann entweder in der ausländischen Tochtergesellschaft eines deutschen Unternehmens sein oder bei einem ausländischen Unternehmen in Ihrem Wunschland. Natürlich können Sie auch ein freiwilliges Praktikum im Ausland absolvieren.

  • Nehmen Sie auf jeden Fall Kontakt auf mit Ihrer Studiengangleitung und/oder dem Praktikantenbeauftragten Ihres Studiengangs, um vorab wichtige Informationen und Voraussetzungen zu klären. Pflichtpraktika müssen mit dem Praktikumsbeauftragen des Studienganges besprochen und genehmigt werden, auch bei freiwilligen Praktika sollte der Studiengang informiert werden.
  • Informieren Sie sich über passende Praktikumsplätze. Stellenangebote finden Sie z.B. auch auf der Karierreplattform JOBS&MORE. Die Suche erfolgt eigenständig und eigenverantwortlich.
  • Bitte organisieren Sie Ihren Auslandsaufenthalt (Wohnungssuche, Anreise, ggf. Visum, Krankenversicherung, etc.) frühzeitig.

Weiterführende Informationen sowie Tipps zur Bewerbung und die Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Infoseite zum Praxissemester des Akademischen Auslandsamtes.

Hier finden Sie Erfahrungsberichte von Studierenden, die ein Praxissemester im Ausland gemacht haben:

"Besonders aufregend war der Ötztaler Radmarathon"

Hi, mein Name ist Joana. Ich studiere Media Management und Digital Media und habe im Wintersemester 2024/25 mein Praxissemester in Sölden, Österreich, beim Ötztal Tourismus gemacht. Der Ötztal Tourismus ist der zweitgrößte Tourismusverband Österreichs und betreibt neun Standorte im gesamten Tal. Mein Praxissemester durfte ich am Standort in Sölden verbringen – in einem jungen, dynamischen Team mit rund 40 Mitarbeitenden. 

Mein Arbeitsalltag. Von Anfang an war mein Praktikum unglaublich vielseitig. Ich war in den Bereichen Eventmanagement, Marke & Angebot sowie Kommunikation tätig und konnte dadurch viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Im Eventbereich half ich bei der Planung und Durchführung großer Veranstaltungen wie dem Ötztaler Radmarathon sowie den Skiweltcups in Sölden und Gurgl. Besonders aufregend war der Radmarathon, bei dem ich direkt vor Ort im Einsatz war – sei es am Infostand, bei der Startnummern-Verlosung oder bei der Vergabe der Finisher-Trikots. Ein echtes Highlight für mich war die Koordination des Prologs, bei dem einige Teilnehmer die Chance hatten, sich einen Platz im vorderen Startblock zu sichern. Bei den Skiweltcups war ich vor allem für die Akkreditierung und die Betreuung der Social-Media Kanäle zuständig – eine unglaubliche Erfahrung, da ich so viele Athleten hautnah treffen konnte. Neben diesen Großevents durfte ich auch kleinere Veranstaltungen wie die Events der Bike Republic begleiten und bekam so tiefe Einblicke in verschiedene Abteilungen. Doch nicht nur die Eventarbeit war spannend: Ich erstellte OutdoorActive-Touren (Wander-, Bike- und Skitouren), unterstützte Fotoshootings, führte Social Media-Analysen durch, erstellte Content und war sogar in die Kampagnenplanung eingebunden. Besonders cool fand ich, dass ich eigene kleine Events im Bereich Kommunikation koordinieren durfte. 

Herausforderungen und persönliche Entwicklung. Eine der größten Herausforderungen am Anfang? Ganz klar: Die Sprache! Der Ötztaler Dialekt gehört zu den stärksten in ganz Österreich und in den ersten Wochen musste ich oft nachfragen oder genau hinhören, um alles zu verstehen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran – und am Ende habe ich mir sogar das ein oder andere Wort angewöhnt. Auch die Vielseitigkeit des Praktikums war eine Herausforderung. Es gab ständig neue Projekte, Abteilungen und Aufgaben – aber genau das hat es so spannend gemacht! Ich habe gelernt, mich schnell in neue Themen einzuarbeiten und flexibel zu bleiben. Durch mein Praktikum konnte ich viele neue Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben. Besonders gefallen hat mir die Abwechslung und die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen kennenzulernen. So konnte ich viele unterschiedliche Einblicke gewinnen und vieles für meine berufliche Zukunft mitnehmen. 

Erlebnisse außerhalb des Praktikums. Was mein Praktikum besonders gemacht hat war nicht nur die Arbeit, sondern auch die Erlebnisse außerhalb der Arbeitszeit. Österreich ist ein Paradies für Outdoor-Fans und ich habe die Chance genutzt, neue Sportarten auszuprobieren. Ich bin in der Bike Republic Sölden auf den Trails gefahren, habe mich auf Klettersteige gewagt, bin ausgiebig gewandert und natürlich als großer Ski Fan jede Menge Ski gefahren. Trotz der eher abgelegenen Lage von Sölden gab es tolle Ausflugsmöglichkeiten. Ich nutzte die Gelegenheit, um Südtirol zu erkunden und habe dort die letzten warmen Sonnenstrahlen genossen, habe einen Betriebsausflug zum Gardasee mit dem ganzen Team gemacht und besuchte das ein oder andere Mal Salzburg und Innsbruck. 

Mein Fazit. Mein Praktikum in Sölden beim Ötztal Tourismus war eine unglaublich wertvolle und bereichernde Erfahrung – so sehr, dass ich sogar länger als die vorgeschriebene Zeit dort verbracht habe.

Meine größte Erkenntnis. Ein Praktikum im Ausland lohnt sich immer – auch wenn es „nur“ Österreich ist! Man sammelt neue Erfahrungen, entwickelt sich persönlich weiter und kann so viel erleben. Wer sich selbst die Chance gibt, Neues auszuprobieren, wird auf jeden Fall belohnt. Und wer weiß? Vielleicht geht es für mich nach dem Studium ja tatsächlich zurück nach Österreich – oder in ein völlig neues Abenteuer! 

Wichtig zu wissen. Auch wenn keine offenen Stellen ausgeschrieben sind, kann sich eine Initiativbewerbung lohnen – so habe auch ich meine Stelle gefunden. Bei Fragen könnt ihr euch gerne bei mir melden.

Joana Bursy, BWL/Media Management und Digital Media

Viele Teilnehmer aus aller Welt beim Ötztaler Radmarathon Beim Ötztaler Radmarathon war ich direkt vor Ort im Einsatz
Viele Zuschauer beim Skiweltcup in Österreich Bei den Skiweltcups konnte ich viele Athleten hautnah treffen
In luftiger Höhe auf dem Klettersteig Ich habe Neues ausprobiert und mich auf einen Klettersteig gewagt
Niko Geljic vor einer imposanten Tempeltreppe in Asien Die Asien-Reise im Rahmen der Teilnahme an der IFX Expo in Bangkok war ein besonderes Erlebnis
Niko Geljic an einem See in Asien Ein spontaner Trip mit dem Team nach Bali war der krönende Abschluss der Asien-Reise

"Ein Highlight war die IFX Expo in Bangkok"

Mein Praxissemester bei AGC Research in London war eine einzigartige und bereichernde Erfahrung – sowohl beruflich als auch persönlich. Ich studiere Marketing an der Business School Pforzheim und wollte im Rahmen meines Pflichtpraktikums mein theoretisches Wissen in einem internationalen Umfeld praktisch anwenden. Das Unternehmen ist klein, was mir die Möglichkeit gab, von Anfang an tief in verschiedene Projekte einzutauchen. In unserem sechsköpfigen Team arbeiteten und lebten wir eng zusammen, was nicht nur meine fachlichen Fähigkeiten geschärft, sondern auch das Teamgefühl enorm gestärkt hat.

Ein besonderes Highlight im Rahmen des Praktikums war meine Teilnahme an der IFX Expo in Bangkok, einer der größten Veranstaltungen für Finanz- und Trading-Technologien. Hier konnte ich wertvolle Kontakte knüpfen und die neuesten Entwicklungen in der Branche hautnah erleben. Die Reise war nicht nur eine fachliche Bereicherung, sondern auch eine großartige Gelegenheit, eine neue Kultur kennenzulernen.

Als krönender Abschluss folgte dann sogar noch ein spontaner Trip mit dem Team nach Bali. Diese Reise hat nicht nur den Teamzusammenhalt weiter gestärkt, sondern mir auch gezeigt, wie wichtig ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit ist.

Rückblickend hat mir dieses Praxissemester nicht nur fachlich, sondern auch persönlich enorm viel gebracht. Ich konnte meine Englischkenntnisse verbessern, mich an ein internationales Arbeitsumfeld anpassen und wertvolle Erfahrungen sammeln, die mich auf meine weitere Karriere bestens vorbereiten. Ich kann jedem empfehlen, die Chance auf ein Auslandspraktikum zu nutzen – es lohnt sich!

Niko Geljic, BWL/Marketing

"Die amerikanische Arbeitskultur ist sehr teamorientiert"

Meine tägliche Arbeit. Während meines Praktikums im Part Quality Engineering (PQE) Team bei Mercedes-Benz U.S. International, Inc. in Tuscaloosa, Alabama, unterstützte ich bei der Bearbeitung und Lösung von lieferantenbezogenen Qualitätsproblemen in der Fahrzeugproduktion. Zu meinen Hauptaufgaben gehörte die Verfolgung von Mängeln, die Erstellung von Wochenübersichten, die Unterstützung der Ursachenanalyse und die Mitwirkung an der kontinuierlichen Verbesserung der Berichtsinstrumente. Ich arbeitete sowohl an daten- als auch an prozessorientierten Themen und war an der Koordination von Lieferanten, Ingenieuren und der Produktionsqualität beteiligt, um hohe Standards in der Bauteilqualität für Modelle wie den GLE und GLS sowie den EQE SUV und EQS SUV Maybach zu gewährleisten. 

Teamstruktur und Zusammenarbeit. Das PQE-Team bestand aus mehreren Ingenieuren. Ich arbeitete eng mit einem Mentor zusammen, der mich durch die technischen Aspekte und Kommunikationsprozesse führte. Das Team traf sich regelmäßig, sowohl intern als auch mit SQO (Supplier Quality Operations) und Production Quality, um eine abteilungsübergreifende Abstimmung zu gewährleisten. Zusammenarbeit war der Schlüssel - nicht nur innerhalb des Werks, sondern auch mit Zulieferern in ganz Nordamerika.  Das Umfeld war professionell und doch offen, und ich fühlte mich ermutigt, Fragen zu stellen und Ideen einzubringen. 

Herausforderungen und Lernerfahrungen 

Herausforderungen. Eine der anfänglichen Herausforderungen war die Anpassung an die amerikanische Arbeitskultur - informeller, schnelllebiger und sehr kollaborativ. Außerdem musste ich meine technische Kommunikation vollständig auf Englisch umstellen. Ich habe gelernt, selbstständig zu arbeiten, Aufgaben zu priorisieren und sinnvolle Instrumente für die Projektüberwachung zu entwickeln. Ich erhielt technische Einblicke in die Produktion von Batteriezellen, Qualitätskontrollen und das Lieferantenmanagement - und das alles in der dynamischen Umgebung eines Elektrofahrzeugwerks. Persönlich wurde ich selbstbewusster in der internationalen Kommunikation, proaktiver in Meetings und sicherer bei der Präsentation meiner Ergebnisse in einem funktionsübergreifenden Umfeld. 

Was ich beruflich gelernt habe. Ich habe ein besseres Gespür dafür entwickelt, wie die globale Automobilproduktion funktioniert, insbesondere wie sich Qualitätsprobleme auf einer Teilebene auf den gesamten Produktionsfluss auswirken können. Außerdem habe ich gelernt, wie man unter Zeitdruck und unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede klar mit den Teams aus Entwicklung, Produktion und Zulieferern kommuniziert.

Freizeit, Reisen und Highlights 

Außerhalb der Arbeit. Ich nutzte meine Wochenenden und Urlaubstage, um die USA zu erkunden. Ich besuchte Orte wie New Orleans, Miami und die Smoky Mountains, die jeweils eine einzigartige kulturelle Erfahrung boten. Einer der Höhepunkte war der Besuch von College-Football-Spielen, die mir einen Eindruck davon vermittelten, wie leidenschaftlich die lokale Kultur sein kann. Außerdem habe ich viel Zeit im Fitnessstudio verbracht, Naturpfade erkundet und die Kulinarik der Südstaaten genossen. Die Mischung aus Kleinstadtcharme und Ausflugsmöglichkeiten machte meine Freizeit sowohl entspannend als auch aufregend. 

Kulturelle Unterschiede. Am Arbeitsplatz und im täglichen Leben gab es deutliche kulturelle Unterschiede. Die Kommunikation in den USA ist in der Regel positiver und weniger direkt als in Deutschland. Bei der Arbeit wurde das Feedback oft sehr positiv und ermutigend formuliert.  Es herrschte ein starker Teamgeist, und die Menschen feierten auch kleine Erfolge ganz offen. Auf persönlicher Ebene fiel mir auf, welch große Rolle das Gemeinschaftsleben und die Kirche in einigen Regionen spielen.  Diese Kontraste haben mir ein tieferes Verständnis für die kulturelle Vielfalt vermittelt und mich gelehrt, wie ich mich in einem internationalen Umfeld besser zurechtfinden kann.

Fazit & Empfehlungen 

Beruflich und persönlich war das Praktikum eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe nicht nur fachspezifische und organisatorische Fähigkeiten entwickelt, sondern auch ein hohes Maß an Unabhängigkeit, Belastbarkeit und interkultureller Kompetenz. Ich würde diese Art von Praktikum allen Studierenden empfehlen, die aufgeschlossen und wissbegierig sind und bereit sind, aus ihrer Komfortzone herauszutreten. Die Erfahrung bietet einzigartige Einblicke in ein globales Unternehmen und bereitet einen auf eine internationale Karriere auf praktische und inspirierende Weise vor. 

Würde ich es wieder tun? Auf jeden Fall - ohne zu zögern. Die Möglichkeit, sich sowohl beruflich als auch persönlich in einem unterstützenden und dennoch herausfordernden Umfeld wie Mercedes-Benz U.S. International, Inc. weiterzuentwickeln, würde ich jeden Tag wieder wählen. Die Menschen, die ich getroffen habe, das Wissen, das ich erworben habe, und die Erinnerungen, die ich gewonnen habe, werden mir ein Leben lang erhalten bleiben.

Santino Paciello, BWL/Konsumentenpsychologie und Marktforschung

 

Das Mercedes Benz United States International, Inc. Werk in Alabama von oben Das Mercedes Benz United States International, Inc. Werk in Alabama von oben
Sieben Mitarbeiter von Mercedes-Benz United States International, Incorporated Santino Paciello (2.v.l.) mit Teamkollegen
Final photo of the international students and the U.S. Co-Ops Final photo of the international students and the U.S. Co-Ops
The Mercedes-Benz Arena in Atlanta The Mercedes-Benz Arena in Atlanta
Volles Stadion beim Football game in Tuscaloosa Derby-Tag beim College Football game in Tuscaloosa