Internet Explorer wird nicht mehr unterstützt.

Laudatio 2024 Studiengang Wirtschaftsrecht

News

Festrede des Absolventen Lars Biedermann

Sehr geehrte Damen und Herren,           
liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

ich begrüße Sie alle herzlich zu dieser Abschlussfeier unseres Studiengangs. Es ist mir eine große Ehre, hier heute einige Worte sprechen zu dürfen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich zunächst etwas ratlos war, worüber ich denn reden sollte, als mich Herr Professor Schmitt gefragt hat, ob ich es mir vorstellen könne, die Abschlussrede bei der Feier unseres Studiengangs zu halten. Denn bei einer solchen Rede sollte auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass hier eine Vorlesung gehalten werden würde – denn davon haben wir Absolventinnen und Absolventen nun wirklich genug gehabt.

Sicherlich war ich aber nicht ganz so ratlos und überfordert, wie wir heutige Absolventinnen und Absolventen alle irgendwie waren, als wir in unser erstes Semester gestartet sind. Bei mir war das im Herbst 2020. Eine Zeit voller Unsicherheit geprägt durch die Corona-Pandemie, durch Online-Vorlesungen und dann – zumindest für diejenigen, die im Wintersemester 2020/2021 begonnen haben – auch noch direkt über Weihnachten die Hausarbeit im Allgemeinen Teil des BGB.

Im Februar dann die erste Klausurenphase – in der Kälte bei geöffneten Fenstern. Ich kann mich noch gut erinnern, dass bei meiner allerersten Klausur – es war Mikroökonomie auf Englisch –leider vergessen worden ist, den Taschenrechner als Hilfsmittel auf das Klausurdeckblatt zu schreiben. Die Aufsicht verweigerte uns deshalb, diesen zu benutzen – und das in einer Klausur, in der es so manche Rechenaufgabe gab. Einen besseren Start in das Studentendasein kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen.

Aber auch wenn aller Anfang schwer war: Wir alle, die wir heute als Absolventinnen und Absolventen hier sitzen, haben es geschafft. Die Wege zu diesem Abschluss dürften in etwa so vielfältig gewesen sein wie die Wege, die uns nach Pforzheim geführt haben. Wir haben uns sicher kein einfaches Studium ausgesucht, aber ein – zumindest finde ich das – sehr Interessantes. Dass ihr heute hier seid, zeigt mir, dass ich mit dieser Meinung nicht allein bin.

Der interdisziplinäre Ansatz dieses Studiums ist etwas, das uns große und vielfältige Chancen auf dem Arbeitsmarkt bietet. Aber das brauche ich den hier anwesenden (Mit-)Absolventinnen und Absolventen nicht sagen. Einige der hier Anwesenden haben ihr Studierendendasein bereits vollständig hinter sich gelassen und arbeiten in Vollzeit, anderen – inkl. meiner Wenigkeit – hat das Studentenleben so gefallen, dass sie noch eine Extrarunde drehen und einen Master draufsetzen.

Heute schließen wir einen Lebensabschnitt endgültig ab, der mindestens dreieinhalb Jahre unser Leben bestimmt hat. Wir haben bewiesen, dass wir das Verpflichtungs- vom Verfügungsgeschäft trennen können; wir wissen, wo im VwVfG der Verwaltungsakt geregelt ist; ja wir sollten uns sogar im Verbraucherrecht des BGB auskennen.

Wir haben gelernt, Herausforderungen zu meistern, wir haben Ausdauer bewiesen und uns auch von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Weit über 40 Prüfungsleistungen haben wir abgelegt. Wir haben kleinere und größere Klausuren geschrieben, mündliche Prüfungen abgelegt und so manche Haus- oder Seminararbeit in den Semesterferien geschrieben. Vom Office-Test bis hin zu Unternehmensbesteuerung oder Arbeitsrecht war wirklich fast alles dabei.

Aber dieses Studium hat uns nicht nur Wissen vermittelt, wir konnten auch wertvolle Kontakte knüpfen und Freundschaften sind entstanden, die unser Studierendendasein überdauern werden.

Bei allen Feierlichkeiten ist heute aber auch ein Tag des Abschieds. Wir nehmen Abschied von unseren Kommilitoninnen und Kommilitoninnen, die wir ab jetzt seltener sehen werden; wir nehmen Abschied von den Professorinnen und Professoren. Wir nehmen aber auch Abschied von dem Hochschulleben oder der Currywurst in der Mensa, die es mittlerweile sogar täglich gibt.

Ich möchte die Gelegenheit daher nutzen, um an dieser Stelle auch ein paar Worte des Dankes auszusprechen. Das Besondere an unserem Studiengang ist der sehr persönliche Umgang. Der enge Kontakt zu den Professorinnen und Professoren ist etwas, das ich in den letzten Jahren unglaublich geschätzt und für fast schon selbstverständlich empfunden habe. Doch das ist es nicht.

Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung und Begleitung auf unserem Weg und für so manche wohlwollende Korrektur. Vielen Dank an unserer Studiengangsleitung, heute hier vertreten durch Herrn Professor Buchmann. Danke auch an die Sekretärinnen unseres Studiengangs. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich zudem stellvertretend bei Herrn Professor Schmitt für die Organisation dieser Abschlussfeier im kleinen Kreis.

Mein Dank geht insbesondere auch an unsere Freunde und Familien, die in guten und schlechten Momentan da waren und uns – da bin ich mir sicher – nie gänzlich abgeschrieben haben.

Für die Zukunft wünsche ich allen nur das Beste. Die Vergangenheit, die wollen wir heute aber noch einmal wiederaufleben lassen. Wir konnten dieses Studium vielleicht nicht in der Art und Weise beginnen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir können es aber heute gebührend feiern – und zwar so, wie wir möchten.

Dabei wünsche ich allen viel Spaß!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
(Lars Biedermann)