BIM- und MCM-Alumnus Lukas Hurrle im Interview

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Lukas Hurrle hat 2007 sein Bachelorstudium in International Marketing abgeschlossen. Anschließend absolvierte er den Master in Creative Communication and Brand Management 2009 an der Business School. Seit inzwischen 16 Jahren arbeitet er bei seinem ersten Arbeitgeber Beiersdorf in Hamburg. “Als Trainee gestartet, habe ich mich kontinuierlich weiterentwickelt und bin heute Lead of Innovation and Discovery & Strategy NIVEA MEN. Momentan arbeite ich in Teilzeit und teile mir meine Führungsposition im Job Sharing – eine Erfahrung, die mir geholfen hat, New Work aus erster Hand zu erleben und ein besseres Verständnis als Führungskraft zu entwickeln. Titel waren mir dabei nie wichtig, sondern der Inhalt meiner Arbeit und die Lernmöglichkeiten, die sie bietet”, berichtet Lukas Hurrle. Sein beruflicher Weg hat ihn nicht nur in die Zentrale von Beiersdorf, sondern auch nach Chile und Kasachstan geführt. Für NIVEA und NIVEA MEN durfte Lukas Hurrle dort in lokalen, regionalen und globalen Teams arbeiten, was ihm tiefe Einblicke in die Vielfalt internationaler Märkte und Kulturen ermöglicht hat. Diese Bandbreite an Erfahrungen habe ihn stets motiviert.


Wie kamen Sie auf die Idee, an der Hochschule Pforzheim zu studieren?
Eigentlich wollte ich ein Kunststipendium ergattern und hatte Pforzheim wegen der Verwandtschaft auf dem Radar. Aber als ich auf die Website der Hochschule stieß, blinkte mir etwas ganz anderes ins Auge: Der Studiengang BIM (Bachelor International Marketing). In der Beschreibung stand viel Spannendes, aber das Entscheidende war: Marketing, Double Degree, Hauptstudium in Mexiko. Das klang wie ein Abenteuer! Pionier in einem neuen Studiengang zu sein, Marketing als „kreatives“ Fach zu entdecken, zwei Abschlüsse zu machen, Spanisch zu lernen – alles passte plötzlich perfekt.
Die Ernüchterung kam dann direkt am ersten Tag, als ich realisierte: Das ist ein BWL-Studium – mit Mathe, Statistik, Rechnungswesen und Recht. Das war’s mit der Kunst! Im Nachhinein bin ich natürlich sehr froh darüber mich dieser Herausforderung gestellt zu haben insbesondere als ich mich dann für den MCM entschieden habe.

Mit der Hochschule Pforzheim verbinde ich…
… unzählige Abende mit dem AStA, im Plus, dem Studentenheim oder beim 5-Sternedöner mit Freunden fürs Leben, Sprachkurse in Spanisch und Arabisch und die vielleicht intensivste Zeit meines Lebens in einer Bibliothek – mit einem fantastischen Ausblick, der für das Pauken meistens entschädigt hat.

Haben Sie jemals an ihrer Studienwahl gezweifelt?
Besonders, als ich merkte, dass „Marketing“ nicht nur Werbespots und kreative Kampagnen bedeutet, sondern dass BWL das Fundament ist. Aber Spaß beiseite, denn rückblickend war es eine glückliche Fügung: Die Kombination aus Theorie und Praxis hat mich optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet. Viele Professoren haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Entscheidung für eine praxisnahe Hochschule und nicht die Uni würde ich immer wieder treffen – und empfehle sie auch gerne weiter.

Man kann nicht in Pforzheim studiert haben, ohne…
… beim “Farbenrausch” dabei gewesen zu sein (gibt es den eigentlich noch? Anm.  d. Redaktion: Leider gibt es dieses legendäre Event in der Fakultät für Gestaltung nicht mehr), auf der Werkschau des Mode-Studiengangs über den Laufsteg zu laufen oder im Winter den magischen Sonnenaufgang über dem nebelverhangenen Tal aus der Bibliothek zu bewundern.

Was sind - aus Ihrer Sicht – die wichtigsten Stationen auf Ihrem beruflichen Weg?
Jede Station brachte ihre Herausforderungen und Erfolge mit sich. Besonders stolz bin ich auf die vielen Markteinführungen und Werbekampagnen für NIVEA und NIVEA MEN, die ich als Manager betreuen konnte, sowie auf meine Zeit als Marketing Direktor in Kasachstan für die Region Eurasien. Die lokale, regionale und globale Arbeit hat mich beruflich und persönlich geprägt. Ein weiteres Highlight war die Mitarbeit im Agentur-Pitch-Team, das die neue Lead-Agentur für NIVEA auswählte. Doch das Wichtigste sind die Menschen, die ich in im internationalen Umfeld kennenlernen durfte. Von ihnen habe ich gelernt – nicht nur über meinen Beruf, sondern auch als Mentor und Mentee über mich selbst. Diese Learnings gebe ich regelmäßig in Gastvorträgen an und Projekten mit Studierenden weiter, auch in Pforzheim. 

An meiner Tätigkeit als Lead of Innovation, Discovery and Strategy bei NIVEA MEN gefällt mir am meisten… 
…die Nähe zu unseren Märkten und den Menschen, für die wir die Produkte entwickeln. Es ist etwas Besonderes und eine große Herausforderung, so nah an den Konsumenten und ihren Bedürfnissen zu arbeiten.

Besonders stolz bin ich auf…
…die Tatsache, für eine Weltmarke wie NIVEA arbeiten zu dürfen und mit meiner Arbeit einen kleinen Beitrag zu ihrem Erfolg zu leisten. Noch stolzer bin ich allerdings auf meine Kinder und darüber, Vater zu sein.

Wenn ich mehr Zeit zur Verfügung hätte, …
…vor ein paar Jahren habe ich mich entschieden, meine Karriere in Teilzeit fortzusetzen. Das gibt mir mehr Zeit für meine Familie und für mich selbst – und macht mich bei der Arbeit sogar leistungsfähiger. Für mich ist das ein perfektes Gleichgewicht. Ich brauche also nicht mehr Zeit, ich nehme sie mir für das was mir wichtig ist.