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Auf Exkursion mit U-Bahn, Fähre, Gabelstapler, Containerschiff, Flugzeug und Fernzug

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Studiengänge BNRE und MLICS in Hamburg
Kurzer Landestopp bei Airbus in Finkenwerder

Kurzer Landestopp bei Airbus in Finkenwerder

Hamburg war das Ziel von 35 Studierenden und zwei Professoren der Studiengänge B.Sc. BWL – Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz (BNRE) und M.Sc. Life Cycle & Sustainability (MLICS). Die Exkursionswoche der Hochschule Pforzheim vom 8. bis 12. Mai hatte Firmenbesuche, Werksführungen, Unternehmenspräsentationen, Wanderungen und Diskussionen auf dem offiziellen Programm. Laut Prof. Bertagnolli, der den Studiengang BNRE leitet, ermöglichen die Exkursionswochen genau die Einblicke in die Praxis, welche die Studierenden zur Abrundung ihres praxisnahen Studiums sehr gut gebrauchen können und stärken außerdem das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Studiengängen. PKWs spielten auf der Exkursion keine Rolle, dafür aber so gut wie alle anderen Fahrzeugtypen und Mobilitätsformen.

Aus dem Südwesten ging es per ICE pünktlich in den Norden und als erste Station stand eine umweltorientierte Stadtrallye zu Fuß auf dem Programm.

Der nächste Programmpunkt führte per S- und U-Bahn zur Hamburger Hochbahn AG, die als Betreiberin von U-Bahnen und Buslinien eine große Rolle im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) spielt. Neben Vortrag und Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität der Hochbahn gab es eine Führung durch das größte Instandhaltungswerk der U-Bahnen, in dem mit sehr hoher Fertigungstiefe der möglichst reibungslose Betrieb der Züge sichergestellt wird.

Mit dem Linienbus ging es danach auf die andere Elbseite zu einer Führung beim Flugzeughersteller Airbus, dessen Qualitätssicherung ebenso wie die Größe der Fertigungshallen und das Aussehen der Beluga-Transportmaschinen den größten Eindruck hinterließen. Auf dem Rückweg zurück ins Hostel auf St. Pauli kam dann eine der Elbfähren zum Einsatz, die regulärer Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg sind.

Die Schifffahrt ist für Hamburgs Wirtschaft zentral und so stand auch die Hapag Lloyd AG auf dem Programm, die fünftgrößte Reederei im weltweiten Containerliniengeschäft. Etwa 90% des weltweiten Handels wird über Containerschiffe abgewickelt, wobei der weltweite Schifftransport 3% der globalen Klimagasemissionen ausmacht. Auch wenn Containerschiffe pro transportierte Menge das klimafreundlichste Transportmittel sind, sollen diese Emissionen weiter sinken. Hapag Lloyd plant eine Dekarbonisierung bis 2045 und arbeitet gemeinsam mit vielen anderen Reedereien an klimafreundlichen Treibstoffen für die Schiffsflotten.

Mitten in der HafenCity Hamburgs steht das Headquarter von Greenpeace mit Kleinwind- und PV-Anlagen auf dem Dach. Hier besuchte die Exkursionsgruppe die aktuelle Ausstellung der Umweltschutzorganisation, die viele Missstände des gegenwärtigen Wirtschaftssystems deutlich aufzeigt, aber auch Lösungsvorschläge macht.

Direkt nach dem Besuch der Ausstellung ging es mit einem Reisebus in die Hamburger Containerterminals. Das Be- und Entladen der Container durch führerlose Fahrzeuge und die unfassbare Größe der Containerschiffe, aber auch ein Aufenthaltshaus für Seeleute aus aller Welt gehörte zu den eindrücklichsten Teilen der Tour.

Wenn man den jährlich in Hamburg anfallenden Restmüll aufreihen würde, würde eine Schlange von Müllfahrzeugen von Hamburg nach München entstehen. Von der Stadtreinigung Hamburg gab es einen Crashkurs in Sachen Müllentsorgung, -verbrennung und Abgasreinigung, der hervorragend zu den gerade abgegebenen Seminararbeiten einiger Studierender zu eben diesem Thema passte. In vergangenen Zeiten war die Müllentsorgung nicht immer so durchdacht wie heute; so wurden im Stadtteil Georgswerder noch in den 70er-Jahren hochgiftige Abfälle der Chemieindustrie auf einer Mülldeponie entsorgt. Mit immensem Aufwand wurde diese Deponie später abgedichtet und abgeschottet. Auf ihr befindet sich heute der Energieberg Georgswerder, auf dem PV- und Windkraftanlagen betrieben werden, wo viele Wildtierarten leben und sich ein toller Rundumblick auf Hamburg bietet.

Die Jungheinrich AG in Hamburg-Norderstedt war der letzte Programmpunkt der Exkursion. Das Unternehmen gehört weltweit zu den größten Unternehmen im Bereich Intralogistik und baut konventionelle Flurförderzeuge (also z.B. Gabelstapler) ebenso wie vollautomatisierte Lagersysteme. Nach einer Werksführung mit vielen interessanten Aspekten aus Lean Production und Umweltmanagement wurden die Themen Circular Economy und Klimaneutralität vorgestellt und intensiv diskutiert.

Tobias Viere, Studiengangleiter von MLICS, zieht ein sehr positives Gesamtfazit der Exkursion: „Es war eindrucksvoll zu sehen, wie sehr unsere Themen wie Circular Economy, Life Cycle Assessment, Klimabilanzierung und auch Lean Production sowie Energie- und Ressourceneffizienz inzwischen in die Unternehmen und Strategien integriert werden. Dazu tragen natürlich auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattungspflicht und die Green Taxonomy der EU erheblich bei. Für unserer Studierenden ist auf jeden Fall jede Menge zu tun.“

Unser besonderer Dank geht an die Hochbahn AG, Airbus, Hapag Lloyd, Greenpeace, den Containerhafen Hamburg, die Stadtreinigung Hamburg und Jungheinrich.

Unsere Exkursion war auch auf LinkedIn und Instagram aktiv. Wir danken allen Studierenden, die dazu beigetragen haben. Die Instagrambeiträge finden sich inzwischen auch auf YouTube:

https://www.youtube.com/shorts/A3rbQ1TAQVs und

https://www.youtube.com/shorts/OI3TXKXonug

 

Ausstellungsbesichtigung im Greenpeace Headquarter
Gute Aussicht vom Energieberg Georgswerder
Werksbesuch bei der Jungheinrich AG